Reisebericht: Via di Francesco (Teil 9)

Im Jahr der globalen Pandemie zog ich los, um einen lang geplanten Pilgerweg zu laufen. Einige Erlebnisse und Gedanken möchte ich hier festhalten – mit dabei sind überraschende oder erfreuliche Erlebnisse oder grundsätzliche Überlegungen zur Natur des Menschen. Irgendwo dazwischen wird sich diese Reihe bewegen. Am neunten Tag starteten wir in der Pilgerherberge und freuten uns auf 16-17 Kilometer zum letzten Örtchen vor Assisi.

Noch am Abend hatten wir mit den anderen Pilgern über die Routen und Laufgeschwindigkeit gesprochen. Wir waren seit Beginn der Reise mit rund 5 km/h unterwegs und versuchten, uns ein wenig zu zügeln, da dieses Tempo eigentlich sehr kräftezehrend ist. Die meisten der anderen Pilger waren auch mit 3,5 bis 4 km/h unterwegs. Trotzdem hatten wir es bisher nicht geschafft, unser Tempo zu reduzieren. Wir akzeptierten das aber und es sollte uns an diesem Tag zum Vorteil gereichen.

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Reisebericht: Via di Francesco (Teil 8)

Im Jahr der globalen Pandemie zog ich los, um einen lang geplanten Pilgerweg zu laufen. Einige Erlebnisse und Gedanken möchte ich hier festhalten – mit dabei sind überraschende oder erfreuliche Erlebnisse oder grundsätzliche Überlegungen zur Natur des Menschen. Irgendwo dazwischen wird sich diese Reihe bewegen. Der achte Tag bescherte uns wieder unerwartete Begegnungen – sowohl zu Beginn als auch zum Ende in der nächsten Pilgerherberge.

Nach eineinhalb erholsamen Tagen hatten wir schon fast das Gewicht der Rucksäcke vergessen. Doch wir wussten, dass wir uns schnell wieder daran gewöhnen würden. Wir wussten auch, dass wir nur noch zwei bis drei Tagesmärsche von Assisi entfernt waren, was sich surreal anfühlte, weil wir so langsam erst in den Rhythmus reinkamen. Allerdings erinnerte uns das daran, dass wir eigentlich zu viel mitgenommen hatten, obwohl wir uns schon im Vorfeld begrenzt hatten. Ich hatte 500g Milchpulver (für den Morgenkaffee!) im Gepäck, wovon wir bisher nur in La Civeta (Camping) und Citta di Castello Gebrauch gemacht hatten. Es war also noch so viel übrig…ich ließ das volle Paket im Hotel stehen und nahm das angebrochene mit. Für kommende Reisen wussten wir auch: Das eine oder andere kann aus dem Rucksack rausfliegen.

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Reisebericht: Via di Francesco (Teil 7)

Im Jahr der globalen Pandemie zog ich los, um einen lang geplanten Pilgerweg zu laufen. Einige Erlebnisse und Gedanken möchte ich hier festhalten – mit dabei sind überraschende oder erfreuliche Erlebnisse oder grundsätzliche Überlegungen zur Natur des Menschen. Irgendwo dazwischen wird sich diese Reihe bewegen. Der siebte Teil beginnt in einer Pilgerherberge und endet in der größten Stadt der Reise, die zugleich eine der kulturell bedeutendsten Städte Umbriens ist – Gubbio.

Wie am Tag zuvor geplant, standen wir um 5 Uhr auf und erledigten unsere Aufgaben. Sachen rausbefördern, Schlafsäcke zusammenrollen, Katzenwäsche und anderes. Wir hatten vergessen, nach dem Frühstück zu fragen, doch das wurde vorbereitet und war nahezu bereit, als wir aus dem Bad sprangen. Wir wollten die anderen nicht wecken und verhielten uns so leise wie möglich.

Schließlich war das Essen bereit, aber am allerwichtigsten – der Kaffee! Dazu muss allerdings angemerkt werden, dass die Italiener keine Künstler beim Frühstück sind. Es gibt häufig zwiebackähnliches Brot, ein bisschen Marmelade, keine sonstigen Anstalten für nahrhafte Zutaten. So begegnete uns das Frühstück an jedem einzelnen Ort. Doch wir arrangierten uns damit, da wir immer wieder andere Essensmöglichkeiten fanden. Bei einer Reise sollte mensch jedoch darauf eingestellt sein!

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Reisebericht: Via di Francesco (Teil 6)

Im Jahr der globalen Pandemie zog ich los, um einen lang geplanten Pilgerweg zu laufen. Einige Erlebnisse und Gedanken möchte ich hier festhalten – mit dabei sind überraschende oder erfreuliche Erlebnisse oder grundsätzliche Überlegungen zur Natur des Menschen. Irgendwo dazwischen wird sich diese Reihe bewegen. Außerdem ist es ein schöner Anlass, wieder mehr textlich zu bloggen. Der sechste Teil beginnt erneut mitten in der Stadt und endet bei der ersten richtigen Pilgerherberge, die wir nutzten.

Die Nacht im Palazzo gefiel uns mittelmäßig. Es gab drei Betten in unserem Raum, bei denen die Matratzen völlig unterschiedlich waren. Leider waren zwei davon so weich, dass sie für uns kaum nutzbar waren. Nach einigem Hin und Her sprach Ingo mir die halbwegs normale Matratze zu und versuchte sich schließlich an der Optimierung wenigstens eines der beiden Betten. Er entschloss sich schließlich, die Matratze auf den Boden zu legen, sodass eine halbwegs gute Nacht möglich war.

Verspäteter Start in Umbrien

Durch die nicht all zu leichte Nacht begannen wir den Tag nicht wie geplant um 5 Uhr. Zwar klingelte der Wecker, doch die Erschöpfung durch den langen Vortag ließ uns diesen gepflegt ignorieren. Trotzdem standen wir schließlich um 5:45 Uhr und aßen etwas Käse (in Italien überall eine Delikatesse!), ein bisschen Obst oder andere Kleinigkeiten, sodass wir schließlich gegen 7 Uhr das Haus verließen. Wir brauchten allerdings unbedingt noch einen Kaffee, also setzten wir uns in das gleiche Lokal vom Vorabend und genossen etwas die aufgehende Sonne.

Vermutlich eines der wichtigsten Nahrungsmittel auf der Reise
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Reisebericht: Via di Francesco (Teil 5)

Im Jahr der globalen Pandemie zog ich los, um einen lang geplanten Pilgerweg zu laufen. Einige Erlebnisse und Gedanken möchte ich hier festhalten – mit dabei sind überraschende oder erfreuliche Erlebnisse oder grundsätzliche Überlegungen zur Natur des Menschen. Irgendwo dazwischen wird sich diese Reihe bewegen. Außerdem ist es ein schöner Anlass, wieder mehr textlich zu bloggen. Der fünfte Teil beginnt mitten in der Stadt und führt uns über Stock und Stein durch die Berge zu Franziskus‘ Lieblingsaufenthaltsort. Anschließend ging es zurück in die Zivilisation zu furchtbar netten Menschen.

Ambitionierter Neustart

Noch am Abend zuvor diskutierten wir die Route des Tages. In meinem analogen Wanderführer war der Montecasale als nächste Station vermerkt, in einer Wander-App wurde ursprünglich eine andere Route vorgeschlagen. Die Diskussion drehte sich vor allem um eines: Der Aufstieg zum Montecasale, einer Einsiedelei, versprach extreme Anstiege. Wir hatten in den Tagen zuvor gemerkt, dass die Höhenmeter immer Probleme bereiteten.

Ausschlaggebend war dann mein Argument, dass Montecasale ein Geschenk des Bischofs von Città di Castello an Franziskus war. Anschließend hielt dieser sich dort mit am häufigsten auf. Dies war also die Pilgerstätte, wenn mensch den Franziskusweg läuft. Etwas widerwillig und mahnend, dass wir extreme Belastungen auf uns nahmen, willigte Ingo ein. Und es sollte sich lohnen – auch wenn er Recht behielt, was mir von vonhrerein klar war!

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